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Zügenglöcklein

das, -s, -1
[ mundartlich: tsín.glekl, zín.glökl, zün.glekl, zün.glökl ]

Sterbeglocke, Schiedglocke, Totenglocke


Wortart: Substantiv
Erstellt von: Koschutnig
Erstellt am: 28.10.2011
Bekanntheit: 60%  
Bewertungen: 2 3

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Kommentare (2)


Schubert D 871: "Das Zügenglöcklein"
[https://www.youtube.com/watch?v=QZdnIDOuFUA&feature=related%23t=Video::::]

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Text von Johann Gabriel Seidl (1804-75, Dichter auch der Kaiserhymne "Gott erhalte...") auf
http://www.recmusic.org/lieder/get_text.html?TextId=14749

Das "Zügenglöcklein" läutet vor allem in Oberösterreich und Bayern als Trost für jemanden, der in den letzten Zügen liegt (s. http://tinyurl.com/65t3zke) ,
im übrigen Österreich und der Schweiz eher für jemanden, der kurz zuvor in den letzten Zügen gelegen hat.
Gar so niedlich, wie das Wort es ausdrückt, waren diese Sterbeglocken nicht immer: Das Zügenglöcklein in St. Georgen im Attergau wog 95 kg und hatte mehr als 1/2 m Durchmesser! (Heimatgaue 10, Linz 1930, S 282)
Besonders eifrig gegossen wurden die Glocken im 18. Jh.:
Zu diesen Glocken hat die Gemeinde ein Zügenglöckl (Sterbeglocke) gekauft, welche 64 Pfund wog und vom Weihbischof von Wien den 22. November 1787 unter dem Namen der seligsten Jungfrau Maria geweiht wurde."
source: Nussdorfer Pfarrnachrichten

:
Und nicht, dass jemand Kuhglocken und "Ziegenglocken" vergleicht!
Ein Beispiel für die Mundart ob der Enns um die Mitte des 19.Jh.:
’s Zignglöckel
...
Ma hert a kloans Glöckel,
Thuet laiten: bim! bim!
Hot a traurigi Stimm,
As wonn's sogat: hiatz kimm!

Stott jubetz'n - beten s'!
Ma woaß, wos 's bedait't,
Und es gruselt an iaden,
Wonn's Zignglöckel lait't
source: Germaniens Völkerstimmen Bd. 2 (1847)

Und aus einem ungarndeutschen Heimatbuch:
Nach Eintreten des Todes läutete das „Zieg'n-Glöckl"
source: Weindorf/Pilisborosjenö 1695-1988

Koschutnig 28.10.2011


Zinngleckl, Züngleckl, Zinnglöckl, Zünglöckl,
Klar, wir sagen "Zinngleckl" dazu!!!
Hoerersdorf 29.10.2011





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