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Angel

der,
[ åŋ(g)l ]

(Insekten-) Stachel


Wortart: Substantiv
Kategorie: Natur
Erstellt von: Koschutnig
Erstellt am: 03.07.2017
Bekanntheit: 0%  
Bewertungen: 0 1

Dieser Eintrag sieht prinzipiell nicht schlecht aus aber es ist noch mehr Information nötig. Alles Kommentare und Bewertungen sehr erwünscht.

Dieses Wort kann mit den Informationen auch als PDF ausgegeben werden: PDF von Angel

Kommentare (2)


Verwirrend ist leider die Endung beim vorhandenen Eintrag Ångi und da er sich ändern lässt, dieser Zweiteintrag.
Koschutnig 03.07.2017


Der Angel (Goethes „Fischer“ „sah nach dem Angel ruhevoll, kühl bis ans Herz hinan“), ahd. ango, angul, war ein gemeingermanisches Wort für den Stachel, inbes. einen mit einem (Wider-)Haken, der ja den Bienen beim Stechen zum Verhängnis wird. Noch nicht völlig einig ist man sich, was bedeutungsmäßig früher da war, der Haken des Fischers (der 16. Jh. zum eindeutigeren „Angelhaken“ führte) oder die Spitze eines Stachels (oder auch einer Türangel).

Beim Freidank, einem Zeitgenossen Walthers v.d.V., finden sich Stachel und Haken im selben Vers:
Des honeges süeze verdriuʒet,
so mans ze vil geniuʒet.
Nû seht daʒ honec, swie sueʒe eʒ si,
da ist doch lihte ein angel bi.
Des honeges süeʒe wære guot,
wan daʒ vil we der angel tuot.
source: H. E. Bezzenberger, Fridankes Bescheidenheit (1872), S. 117, Brittlebooks.com, 131/484
Ein paar Seiten weiter erklärt der Herausgeber (S. 335, PDF 353/484):
angel stm. flischangel; stachel z. b. der biene, noch jetzt dafür in Süddeutschland gebräuchlich.
Diese Bedeutung kam bis ins 18. Jh. vor. Dann verschwand es aus der Schriftsprache. Stachel, das besonders durch Luther bekannt wurde und dessen Zusammenhang mit stechen man empfand, hat Angel abgelöst. [..] Auch die Ausbildung des Wortes Angel zum „Scharnier“ trug zum Wortuntergang bei.
source: Nabil Osman, Kleines Lexikon untergegangener Wörter (2007)

Koschutnig 03.07.2017





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