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Umtrager

der, -s, -
[ 'umtrågɐ ]

Hausierer, ehem. "Umträger"


Wortart: Substantiv
Kategorie: Veraltet, Historisch
Erstellt von: Koschutnig
Erstellt am: 06.05.2017
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Kommentare (1)


Hin und wieder zogen "Umtrager" durch die Gegend und verkauften Bettwäsche, blaues und ungebleichtes Tuch, Schürzenstoff, Handtücher usw.
source: Thearesia Oblasser, „Das Köpfchen voll Licht und Farben“. Eine Bergbauernkindheit (2006)
Im Flachland waren Hausierer meist mit Pferd und Wagen unterwegs, in den Gebirgsgegenden - wie im Lammertal - mussten sie alles, was sie verkaufen wollten, mit sich herumtragen und ihr Warenangebot war dementsprechend bescheidener. Viele dieser „Umtrager" waren überhaupt auf gewisse Waren spezialisiert. Die einen hatten Stoffe, andere Kleinkram wie eben Seife, Taschenmesser. Scheren etc. [...] oder was sonst so alles gebraucht wurde
source: Barbara Waß, Vom alten Leben mit der Natur. Großmutter erzählt (2007)
Störhantierer und „Umtrager" 153
source: Karl Dinklage u.a., Geschichte der Kärntner Landwirtschaft (1966)
In deutschen Landen waren es nicht Umtråger, sondern regelmäßig „Umträger“ (hierzulande spricht man ja auch vom Briefträger als einem „Brieftråger“).
Erstaunt liest man deshalb in Margarethe Dietrichs „Das Burgtheater und sein Publikum“ auch von „Umträgern“ in Wien, doch klärt sich dies rasch, wenn man erfährt, dass es sich um den Braunschweiger Regisseur und Theaterdichter August Klingemann handelt, der da von allerlei Wiener Absonderlichkeiten nach Hause berichtet:
Ein anderes periodisches Gedränge verursachen die Umträger, welche hier, wie in der Leopoldstadt, ihr 'Gefroren's! Limonade! Punsch! Mandelmilch’ abrufen, indeß nur in den Paradieseshöhen jene Wehklage: 'Wer schafft Bier!' vernommen wird"
source: FS
Margarethe Dietrich, Das Burgtheater und sein Publikum. Österreichische Akademie der Wissenschaften (1976)

Koschutnig 06.05.2017





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