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Gschnaitl

das,

Beuschel, Lungenragout


Wortart: Substantiv
Tags: Oberösterreich
Kategorie: Essen und Trinken
Erstellt von: Koschutnig
Erstellt am: 23.11.2016
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Kommentare (1)


Da gibt's die Einträge G(e)schnattel und Gschnattel ("in saurer Sauce gekochte Eingeweide") - das ist wohl so etwas wie jenes Gschnaitl, das in den OÖ Heimatblättern als Beuschel erklärt wird, denn Folgendes schrieb der Verfasser der "Briefe eines in Deutschland reisenden Deutschen":
ein Wiener Gastwirth verwies einem norddeutschen Kellner, der auf den Speisezettel Lungenmuß gesetzt hatte, "Wos? Gschnattel! Gschnattel! so waß ma, wos ma will"
source: Karl Julius Weber,
Demokritos, oder Hinterlassene Papiere eines lachenden Philosophen (1852)
Doch aus OÖ:
An den Tischen für die übrigen Hochzeitsgäste gab man es um einen ganzen Gulden billiger. Dort wurden für jeden Gast außer Mahlsemmeln Bratwurstsuppe, Rindfleisch, Gschnaitl (= Beuschel), Schinken, Kalbsbraten, Weinbeertorte, Spießkrapfen, Leberigel, Schweinsbraten, Zuckertorte, Zahlkrapfen, Weiskrapfen, ein Mus und ebenfalls drei halbe Maß Wein aufgetragen.
source: Karl Polz, Was alte Hochzeitsrechnungen erzählen , OÖ Heimatblätter Jg. 45 ,2 (1991)
Und "Gschnaitl" gab's auch da z.B. im
Stift Schlierbach, 18. Jh.:
An Sonntagen gab es für den Konvent mittags jeweils Suppe, drei Fleischspeisen (Rindfleisch mit Kraut und Flöck, Braten mit Salat, Einmachfleisch mit Gerste), abends Suppe, Einmachfleisch mit Rüben, Braten und Gschnaitl .
source: Christian Korunka, Regionales Wirtschaften - eine Chance für Lebensmittelunternehmen? (2010)
Und wem das wohl einst geboten wurde?
Item würdet jedem aus Ihnen auch tägl. aus der Fleischbanckh etwas weniges Zurspeis zu geben, als Leber, Gschnaitl , Flöckh etc.
Weyhnachten, Ostern, Pfingsten, und Faschingtag extra ½ Pfund Brätl jedoch ohne Hünner Biegl.
source: Guido Adler, Studien zur Musikwissenschaft. Beihefte der Denkmäler der Tonkunst in Österreich (2002)

Koschutnig 23.11.2016





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