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Halbscheit, das



Hälfte, die


Erstellt von: Sapperlot
Erstellt am: 06.08.2016
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Ein altes weibliches (!) Hauptwort zu 'scheiden', das nicht nur in Österr. überlebt hat ("landschaftlich" vermerkt Duden) s. z.B. die neuhochdeutsche Druckversion der Chronik einer Gemeinde aus Nordrhein-Westfalen:
Der Landesherr, Friedrich Christian von Plettenberg-Lenhausen, Fürstbischof zu Münster, erwirbt nach dem Aussterben der Familie von Morrien für 250.000 Taler den gesamten Morrienschen Besitz, dazu noch im gleichen Jahr Haus Meinhövel, Haus Botzlar in Selm, Haus Geisbeck in Südkirchen für 125.000 Taler und die Halbscheid des Hauses Davensberg (und damit die vollständige Gerichtsbarkeit) sowie das Gericht Capelle für 27.636 Taler.
source: Gemeinde Nordkirchen
Es mag sich um alte Urkunden handeln, von denen da berichtet wird, doch " die Halbscheid" wird durchaus nicht immer erklärt, da das Wort wie in Österreich offenbar ugs. noch verwendet wird:
3. Stirbt der Bräutigam vor der Braut ohne Erben, bleibt diese in den Gütern sitzen, bis ihr die Mitgift, 2000 Gulden der Aussteuer, die Morgengabe, die Halbscheid aller beweglichen Güter und des ehelichen Zugewinns sowie etwa in der Ehe angeerbtes Gut ausgefolgt sind; dann hat sie den Sitz zu räumen, samt allen "breiff, siegeln, register, rollenn und dergleichen breifllichen urkunden."
4. Im umgekehrten Fall hat der Bräutigam Mitgift und Brautschatz bis auf 2000 Gulden zurückzugeben, ferner die Halbscheid wie unter 3.
source: HAMMWiki
Totale Genus-Verwirrung bei "Halbscheid" (einmal "der" statt "die", dann "das" statt "die") herrscht allerdings augenscheinlich beim Gestalter dieser "Chronologie der Geschichte Parksteins" in der Oberpfalz:
1505 Der markgräfliche Halbscheid des Gemeinschaftsamtes Parkstein-Weiden fällt an das neu gegründete Fürstentum Pfalz-Neuburg, die sogenannte "Junge Pfalz".
1634 Erfolglose Belagerung der Burg Parkstein durch die Schweden im 30-jährigen Krieg.
1714 Pfalz Neuburg verkauft das pfalzgräfliche Halbscheid des Amtes Parkstein-Weiden an Pfalz Sulzbach. Erstmals seit 1421 ist das Pflegamt wieder vereint.
source: Markt Parkstein

Koschutnig 30.11.2017





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