Thema: Brent, brenteln

Ostarrichi > Wörterdiskussionen > Unbekannte Woerter

Brent, brenteln
18.11.2008 von Weibi

Brent, brenteln
18.11.2008 von Weibi

Na guut, Brezi, wenn du unbedingt willst, here it goes:

Ein altes Kärntner Wort für die Jause ist “Brent”. Das Wort „brenteln“ für das Jausnen am Nachmittag war nur in Teilen von Kärnten und der Steiermark mit benachbarten Randgebieten verbreitet. Die Etymologen bringen das Wort in Zusammenhang mit „brenteln“ = gaßlgehen, fensterln (dem Mädchen einen heimlichen Besuch abstatten, besonders am Samstagabend bzw. an „Fleischtagen“). „Brenteln“ bedeutet aber auch das Betreuen einer Almwirtschaft durch die „Brentlerin“ oder Sennerin (so bewirtet die Sennerin ihre „Gassel- oder Brentelbuben“ in der „Brentelhütten“). Nach Kranzmayer ist dieses „Brenteln“ älter als sein Tiroler Doppelgänger „Marende“. Der Ersatz des alten Wortes „Brent“ für die Nachmittagsjause durch das neuere Wort „Jause“ bzw. „jausnen“ hat wahrscheinlich sozialhistorische Ursachen. Denn „Jause“ verbreitete sich zuerst als Modewort im ehemaligen Herrschaftsbereich des Přemysl Ottokar. Lexer erklärt das Wort „Jausn“ als „das Mittagsmahl“ und führt dazu noch die Formen
„Vour-„ und „Nachjausn“ an. Die Nachmittagsjause heißt auch „Untern“, im Drautal „Untermahl“.
(Quelle: "Vom Essen auf dem Lande", Frank Maier-Bruck)


Přemysl Ottokar = Ottokar II. König von Böhmen (ab 1253). Er war auch Herzog von Österreich (ab 1251), Herzog der Steiermark (ab 1261) und Herzog von Kärnten und Krain (ab 1269).

Eberhard Kranzmayer (* 15. Mai 1897 in Klagenfurt; † 13. September 1975 Wien) war ein österreichischer Sprachwissenschaftler, Dialektologe und Namensforscher. Als Professor an der Universität Wien und Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften prägte er lange Zeit die Wiener Schule der Dialektologie, jedoch auf Grund seiner deutschnationalen Gesinnung nicht nur im positiven Sinne.

Matthias (ab 1885 Ritter von) Lexer (* 18. Oktober 1830 in Liesing im Lesachtal; † 16. April 1892 in Nürnberg) war ein deutschsprachiger Germanist und Lexikograph.
(Quellen: Wikipedia)

Weibi

Einloggen





Impressum | Nutzung | Datenschutz

Information rund um die österreichische Sprache ist die Hauptaufgabe dieser Seiten.

Das österreichische Deutsch, oder einfach Österreichisch, zeichnet sich durch besondere Merkmale aus. Es besitzt einen einzigartigen Wortschatz, bekannt als Austriazismen, sowie charakteristische Redewendungen.

Die Besonderheiten von österreichischem Deutsch gehen jedoch über den Wortschatz hinaus. Sie erstrecken sich auf Grammatik und Aussprache, inklusive der Phonologie und Intonation. Darüber hinaus finden sich Eigenheiten in der Rechtschreibung, wobei die Rechtschreibreform gewisse Grenzen setzt.

Das österreichische Standarddeutsch ist von der Umgangssprache und den in Österreich gebräuchlichen Dialekten, wie den bairischen und alemannischen, deutlich abzugrenzen.

Dieses Online Wörterbuch der österreichischen Sprache definiert sich nicht wissenschaftlich, sondern versucht eine möglichst umfangreiche Sammlung an unterschiedlichen Sprachvarianten in Österreich zu sammeln.

Die Seite unterstützt auch Studenten in Österreich, insbesondere für den Aufnahmetest Psychologie und den MedAT für das Medizinstudium.

Hinweis: Das vom Bundesministerium für Bildung mitinitiierte und für Schulen und Ämter des Landes verbindliche Österreichische Wörterbuch, derzeit in der 44. Auflage verfügbar, dokumentiert das Vokabular der deutschen Sprache in Österreich seit 1951 und wird vom Österreichischen Bundesverlag (ÖBV) herausgegeben. Unsere Seiten und alle damit verbundenen Dienste sind mit dem Verlag und dem Buch "Österreichisches Wörterbuch" in keiner Weise verbunden.

Unsere Seite hat auch keine Verbindung zu den Duden-Nachschlagewerken und wird von uns explizit nicht als Regelwerk betrachtet, sondern als ein Gemeinschaftsprojekt aller an der österreichichen Sprachvariation interessierten Personen.